Evolution in der Fotografie

 

Seit das X System vor ein paar Jahren auf den Markt gekommen ist, hat es ziemlich rasch eine beachtliche Fangemeinde gewonnen. Diese Kameras ziehen eine große Anzahl von Fotografen an, mit denen ich mich - ich fasse es kaum, dass ich diese Worte schreibe - identifizieren kann.

 

Begonnen hat bei mir alles 1980 als ich mir eine Minolta XG-1 gekauft habe. Ich arbeite damals als Lehrling in einem Fotogeschäft und irgendwie war es wohl notwendig eine Kamera zu haben. Ich habe sie sehr gemocht und ich habe sie immer noch. 

Im Laufe der Jahre kamen und gingen eine Unzahl von Kameras. Die Teile wurden immer größer, schwerer, teurer. Sehr lange war nicht die Fotografie, sondern die Technik das Wichtige.

Irgendwann, so vor gut 20 Jahren, hatte ich dann die Nase von dem ganzen Zeugs voll. Alles wurde verkauft und ich fotografierte eine Zeitlang gar nichts mehr. 

 

Als ich dann zu einer Reise nach Ägypten aufbrach, brachte ich es dann aber doch nicht übers Herz, gar keine Kamera mitzunehmen.

Eine Rollei 35T begleitete mich damals. Ganz manuell, mechanisch und mit nur einem - fix eingebauten - Objektiv.

Ein 40mm Tessar mit einer Lichtstärke von 3,5. Ein 100 ISO Agfa Negativfilm (damals war die richtige Bezeichnung noch 21 DIN und/oder 100 ASA) bildete die Grundlage für die damals entstandenen Fotos.

Und wissen sie was? Ich habe es sehr genossen, mit der eingeschränkten Technik zu arbeiten. Eine kleine Kamera mit einem Objektiv. Schon damals machte ich die Erfahrung, dass eine kleine Kamera nicht auffällt. Mitten unter den Menschen zu stehen und - fast unsichtbar - zu fotografieren, war wirklich aufregend.

 

Ein paar Jahre später. die Rollei wurde durch eine kleine, vollautomatische Nikon mit einer fixen 28mm Optik ersetzt, ging es nach Neuseeland. Auch hier war das Reisen mit der kleinen Kamera klasse. Allerdings fehlten mir dann doch die Wechselobjektive für die atemberaubende Landschaft. 

 

Nun, die Freude an der Fotografie kam wieder und mit ihr die großen Kameraausrüstungen.

Irgendwann hatte ich dann wieder die Nase voll. Ich erinnerte mich an die Zeit als ich mit der Rollei am Weg war. So etwas wollte ich wieder haben. Eine Kamera, ein Objektiv. Vielleicht wieder alles "Made in Germany"?

Eine Leica M9 (genaunehmen die M9-P) mit einem lichtstarken Objektiv stand im Zentrum des Interesses. Was mir nicht so gefiel war der Preis. Knapp 9000 Euro für die zwei Teile. Das wollte ich mir dann doch nicht gönnen. 

 

So viel mein Auge auf das Fuji X System. Nicht ganz so erotisch wie die Leica aber immer noch sexy genug um das Zeug haben zu wollen. 

Irgendwo und wann wurden die Fuji Kameras, ich glaube es war damals die X-Pro 1 im Netz als "Leicas für Arme" bezeichnet. Vielleicht stimmt es sogar... Obwohl: knapp 6000 Euro kostet das - im Moment verwendete - Fuji Zeugs auch. Also allzu arm dürfen die Armen auch nicht sein...

 

Wie auch immer: technisch sind die Teile aus Japan recht nah am letzten Stand der Dinge und vom Handling recht nah am Leica Feeling. Obwohl ich immer noch die Lady mit dem roten Punkt im Hinterkopf habe, würde und werde ich zum Fotografieren bei meinen Reisen die Fujis mitnehmen. Im Großen und Ganzen sind sie für mich einfach die bessere Wahl.